November 2020

Novembertag

Nebel hängt wie Rauch ums Haus,

drängt die Welt nach innen;

ohne Not geht niemand aus;

alles fällt in Sinnen.

Leiser wird die Hand, der Mund,

stiller die Gebärde

Heimlich, wie auf Meeresgrund,

Träumen Mensch und Erde.

(Christian Morgenstern) (1871 - 1914)

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Vereinsmitglieder und liebe Helfer und Helferinnen unseres Besuchsdienstes,

gegen Ende des Jahres wollte sich der Vorstand des Vereins anders alt werden e.V. noch einmal bei Ihnen melden und darauf hinweisen, was wir in diesem Jahr an Vereinsarbeit trotz Corona zustande gebracht haben. Zu Beginn des Jahres hatten wir hoffnungsvoll mit der Arbeit und der Nutzung des von uns 2019 renovierten und ausgebauten Begegnungsraums begonnen. Nach dem gut besuchten Neujahrsempfang am 8. Januar 2020, hatten wir eine größere Veranstaltung mit dem Leiter der Landesfachstelle Demenz, Herrn Andreas Sauder, im Februar. Ebenfalls im Februar konnten wir noch alle ehrenamtlichen Helfer*innen zu unserem sogenannten „Großen Helfertreffen“ einladen. Ab März 2020 mussten dann alle regelmäßigen Treffen der Helfer*innen wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Die geplante offizielle Eröffnung des Begegnungsraums zum gemeinsamen Sommerfest der Christengemeinschaft und des Vereins im August fiel dann leider ebenfalls der Pandemie zum Opfer.

Wie vorauszusehen war, wurde Deutschland und somit auch das Saarland nun von der zweiten Welle der Corona-Pandemie erfasst. Dies ist von Seiten der Behörden mit verschiedenen Regeln und Einschränkungen verbunden. Der Vorstand hat aus Verantwortung gegenüber seinen Vereinsmitgliedern und ehrenamtlichen Helfer*innen heraus, bewusst aus diesem Grunde alle weiteren Termine und Aktivitäten für die nächste Zeit abgesagt. Diese Einschränkungen haben bereits in den vergangenen Monaten unser Vereinsleben berührt, trotzdem wurde in dieser Zeit noch einiges auf den Weg gebracht.

So haben wir den Mietvertrag für unseren Begegnungsraum mit der Christengemeinschaft unterschrieben, eine Hausordnung erstellt und weitere Arbeiten getätigt: die Wand des Raums wurde nochmals gestrichen, die Tür zur Toilette weiß lackiert. Für unsere zukünftigen Besucher*innen wurde an der Hauswand zum Hof ein Geländer angebracht, sodass sie sicherer den abschüssigen Weg bewältigen können.

Eine Begegnung fand leider nur ein einziges Mal statt und musste wieder eingestellt werden. So haben wir die offizielle Eröffnung unserer Begegnungsstätte noch vor uns.

Eine recht große Gruppe interessierter Mitglieder hatte am 3. Oktober eine Fahrt nach Walhausen zum Projekt „ProWAL“ unternommen. Dort wurden wir freundlich empfangen, über das Gelände geführt, über den Stand der Entwicklung der einzelnen Bereiche (Bauernhof, Wohnprojekt, Begegnungsstätte „Gasthaus Stephan“) informiert und anschließend bei Kaffee und Kuchen zu einem anregenden Austausch von Fragen und Ideen eingeladen.

Vor kurzem hat sich ein Lesekreis bei uns gemeldet, der sich einmal im Monat zu seinen Besprechungen in unserer Begegnungsstätte trifft und sich auch an der Miete beteiligt. Es freut uns zu sehen, dass der von uns schön gestaltete Raum auch von anderen Menschen geschätzt und genutzt wird.

Unsere Kulturfahrt zum Gouvy-Konzert in Homburg-Haut musste Ende Oktober corona-bedingt ausfallen.

Die für den 23. November 2020 geplante Mitgliederversammlung müssen wir leider aus den besagten Gründen auf das nächste Jahr verschieben.

Auch in dieser besonderen Zeit der Corona Pandemie läuft unser Besuchsdienst auf Wunsch der Klient*innen und ihrer Angehörigen weiter, soweit unsere Helfer*innen sich dazu bereit erklären.

Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen setzen sich dazu mit den Seniorenheimen sowie den Angehörigen unserer Klient*innen in Verbindung und klären, wie die Besuche bei Bedarf organisiert werden können.

Über den Besuchsdienst ist der Bekanntheitsgrad unseres Vereins in der Öffentlichkeit gestiegen und hat seit Ende letzten Jahres zu der Aufnahme von weiteren neuen Mitgliedern geführt.

Mit diesem Brief möchten wir uns bei allen bedanken, die unsere Initiative mit ihrer Tatkraft unterstützt und so zur Stabilisierung und Weiterentwicklung beigetragen haben. Gerade in diesen Zeiten ist es hilfreich für alle Beteiligten, in diesem wärmenden Engagement nicht nachzulassen.

„Auf Covid-19 antworten heißt, Herzenskräfte zu Mensch und Natur gleichermaßen zu aktivieren!“ (Prof. Harald Matthes, Leiter der Klinik Havelhöhe).

Für Fragen und Anregungen stehen Ihnen der Vorstand und auch die Koordinator*innen jederzeit telefonisch oder per Mail zur Verfügung.

Für die restlichen Tage des Jahres wünschen wir Ihnen alles Gute,

mit herzlichen Grüßen

Birgit Kirch Saarbrücken, im November 2020

(für den Vorstand)